Fußball-Bundesliga: Dritter Auswärtssieg in Folge für den SC Freiburg - Ritsu Doan trifft zum 1:0 beim Tabellenschlusslicht SV Darmstadt

Der SC Freiburg setzt sich dank des Treffers von Ritsu Doan (36.) am 29. Spieltag mit 1:0 beim Tabellenschlusslicht SV Darmstadt durch.

In der Bundesliga hatte es das Duell zwischen den Lilien und dem Sport-Club bislang erst dreimal gegeben. Die Bilanz: ausgeglichen. Je eine Partie hatten beide Mannschaften für sich entscheiden können, das bislang letzte Aufeinandertreffen im Herbst vergangenen Jahres endete mit einer Punkteteilung.

Für die vierte Auflage der Paarung im deutschen Oberhaus entschied sich das Freiburger Trainerteam zu zwei Wechseln in der Anfangsformation. Anstelle von Merlin Röhl startete Vincenzo Grifo, für den gelbgesperrten Lucas Höler rückte Roland Sallai in die erste Elf.

SVD-Trainer Torsten Lieberknecht brachte nach der deutlichen Niederlage in Mainz sechs Neue. Anstelle von Thomas Isherwood, Bartol Franjic, Braydon Manu, Mathias Honsak, Julian Justvan und Tim Skarke begannen Matej Maglica, Tobias Kempe, Emir Karic, Aaron Seydel, Clemens Riedel und Klaus Gjasula.

SC anfangs mit Problemen

Die Lilien, mit einem Rückstand von zwölf Punkten auf den Relegationsrang in akuter Abstiegsgefahr, erwischten den besseren Start in die Begegnung und hatten bereits nach 30 Sekunden die Gelegenheit, nach einem schnell vorgetragenen Angriff in Führung zu gehen. Da Manuel Gulde am langen Pfosten in höchster Not vor Aaron Seydel an die scharfe Flanke von der linken Seite kam, musste Noah Atubolu nicht mehr eingreifen.

Etwa zehn Minuten mussten sich die 1.700 mitgereisten Freiburger gedulden, bevor ihre Mannschaft in der Partie angekommen war und die hohe erste Pressinglinie der Gastgeber häufiger mit spielerischen Mitteln überwinden konnte. Dennoch war das Niveau insgesamt überschaubar, Torchancen blieben weitestgehend aus.

Das sollte sich erst Mitte der ersten Halbzeit ändern. Bei einem langen Ball der Darmstädter räumten sich Lukas Kübler und Manuel Gulde im Luftzweikampf gegenseitig ab, sodass Oscar Vilhelmsson mit viel Platz über die rechte Seite marschieren konnte. Die anschließende Kontersituation endete mit einer Hereingabe in Richtung Seydel, die dieser kurz vor dem Kasten von Atubolu um Zentimeter verpasste. Glück im Unglück für den SC, zumal Kübler nach längerer Behandlungspause weitermachen konnte.

Doan mit dem Tor des Tages

Glück wiederum für die Darmstädter, dass Michael Gregoritsch eine Hereingabe von Ritsu Doan am langen Pfosten lauernd nicht im Tor von Marcel Schuhen unterbrachte (33.). Das gelang stattdessen Doan vier Zeigerumdrehungen später auf ansehnliche Weise. Der Japaner fand Gregoritsch im Sechzehner, der ließ tropfen und sah zu, wie sein Mannschaftskollege das Spielgerät mit viel Wucht ins lange Eck zirkelte – 1:0 für den Sport-Club.

Fast wäre die Führung nur von kurzer Dauer gewesen. Maxi Eggestein verlor das Spielgerät am eigenen Strafraum an Fabian Holland, der alleine auf Noah Atubolu zuging, im Eins-gegen-Eins aber am stark reagierenden Rückhalt scheiterte (43.). Der knappe Freiburger Vorsprung, mit dem es auch in die Pause ging, entsprach nur bedingt dem Spielverlauf.

Viel Kampf, viele Fehler

Auch nach Wiederanpfiff – beim Sport-Club kam zur Pause Merlin Röhl für Vincenzo Grifo – blieb die Partie zerfahren und von Ungenauigkeiten auf beiden Seiten bestimmt. Nach vorne traten die Gäste bis auf einen Fernschuss von Merlin Röhl (54.) zunächst kaum in Erscheinung. Dafür gelang es insgesamt aber auch besser als noch in Durchgang eins, die Darmstädter Angriffsbemühungen zu unterbinden.

15 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte das knappe 1:0 weiterhin Bestand. Die Elf des Freiburger Trainerteams konzentrierte sich vornehmlich darauf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, ging nach vorne nur dosiertes Risiko und hatte doch die große Chance auf den zweiten Treffer. Merlin Röhl war auf rechts durchgebrochen und flankte von der Grundlinie im Fallen ins Zentrum, wo der eingewechselte Florent Muslija an den langen Pfosten verlängerte. Dort war Jordy Makengo eingelaufen, traf mit seiner Direktabnahme aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (78.).

Die Lilien, denen nur ein Sieg im Kampf um Rang 16 wirklich weitergeholfen hätte, warfen in den Schlussminuten alles nach vorne. Während aufseiten des Sport-Club Kiliann Sildillia aus aussichtsreicher Position verzog (90.+4), landeten auf der Gegenseite alle Flanken in den Freiburger Strafraum entweder in den Händen von Noah Atubolu oder auf dem Kopf eines Abwehrspielers der Gäste. Es blieb beim hart erkämpften Auswärtssieg.

„Die ganzen langen Bälle am Schluss haben unsere Verteidiger hervorragend verteidigt, obwohl wir keine großen Innenverteidiger hatten. Darmstadt hat uns vor große Probleme gestellt, aber das haben wir erwartet. Am Ende war es ein eher glücklicher Sieg“, stellte Christian Streich nach Spielende fest.

Im Saison-Endspurt stehen nun zwei Heimspiele auf dem Programm. Zunächst empfängt der SC am kommenden Sonntag (19:30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05 im Europa-Park Stadion, dann gastiert der VfL Wolfsburg (Samstag, 27. April, 15:30 Uhr) im Breisgau.

(Info: David Hildebrandt - SC Freiburg)

Stenogramm
Aufstellung SV Darmstadt 98: Schuhen - Bader (73., Holtmann), Klarer, Maglica, Holland (80., Schnellhardt) - Riedel, Gjasula, Kempe (68., Honsak), Karic (80., Torsiello) - Vilhelmsson (68., Pfeiffer), Seydel
Trainer: Torsten Lieberknecht
Bank: M. Behrens, Isherwood, Zimmermann, Müller

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Keitel, Gulde, Günter (71., Makengo) - Doan (90.+1, Sildillia), Eggestein, Höfler, Grifo (46., Röhl) - Sallai (71., Muslija), Gregoritsch (89., Breunig)
Trainer: Christian Streich
Bank: Müller, Szalai, Philipp, Adamu

Tore: 0:1 Doan (36.)
Gelbe Karten: - Sallai
Gelb-Rote Karten:
Rote Karten:
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer/innen: 17.810